Romantische Bucklige Welt
Wie schafft man 60 Jahre? Franz und Gerti Fally lachen über solche Fragen, Antwort haben sie erstmal keine parat. Aber als sie nach dem Essen wie üblich gemeinsam eine Runde spazieren gehen und Hand in Hand von Marterl zu Martel spazieren (Den Marterlweg Ödenkirchen haben wir im letzten Blog genauer beschrieben), lächelt Gerti plötzlich: „Gemeinsame Erlebnisse.“ Franz nickt zustimmend. „Wir haben zwar nie viel Zeit gehabt, wegen der Arbeit. Aber wenn frei war, haben wir gemeinsam was unternommen.“ Dinge die man miteinander erlebt und genießt, schaffen Erinnerungen. Erinnerungen, die dann lebendig werden, wenn sie zum Beispiel auf ihrem Lieblingsbankerl bei der Mariengrotte sitzen. Dann dauert es nämlich selten länger als ein paar Minuten bis einer der beiden fragt: „Erinnerst du dich…?“
Gerti erinnert sich besonders gern an die romantischen Momente in den 60 Jahren, die sie mit ihrem Franz erlebt hat. Die romantische Bucklige Welt spielte dabei eine große Rolle…
Valentin hätte seine Freude
Valentinstag ist der Tag der Blumen – die Menschen sehnen sich nach dem Frühling. „Wir haben am Valentinstag immer alle Hände voll zu tun gehabt, da war selten Zeit für einen privaten Augenblick.“, bedauert Gerti. Aber Ende Februar, als es langsam zu tauen begonnen hätte – da hatte der Franz einmal eine Überraschung für sie: „Wir sind nach Scheiblingkirchen gefahren und dort ein Stück den Leit’nweg hinauf… Es war ein Wahnsinn!“ Tausende Schneeglöckchen hätten sich durch die dünner werdende Schneedecke gekämpft, erzählt Gerti und strahlt. „Das war so schön!“ Sie stupft ihren Mann in die Seite. „Du eigentlich könnt‘ ma des heuer wieder einmal machen, was meinst?“
Ein Groschen für Deine Gedanken
Die Natur ist ein bestimmender Faktor in der Buckligen Welt. Lichtstimmungen, Jahreszeitenwechsel – großes Kino ohne Eintrittsgeld. Heute reicht ein Blick auf instagram und in Sekunden ertrinken wir in einer Bilderflut… „Wie wir jung waren, war das was Besonderes, wenn ein Hubschrauber ein Bild von Deinem Haus gemacht hat… Wir hatten auch noch ein Buch mit alten Luftaufnahmen aus unserer Gegend, das war damals wertvoll!“, erzählt Franz. Eine wertvolle Erinnerung an „damals“ ist auch der erste Ausflug zum Semmering, wo er seiner Gerti den Ausblick gezeigt hat, der damals auf dem Zwanzig-Schilling-Schein abgebildet war. „Die Straße war damals noch schmal und holprig und es waren keine Leute dort…“. Heute ist der „20-Schilling-Blick“ in vielen Reiseblogs beschrieben und kein Geheimtipp mehr, beeindruckend ist er immer noch.
Der Duft des Herzens
Weniger Planungsglück als die Schneeglöckchen im Wald bei Scheiblingkirchen brauchen die Rosen von Kirchschlag oder Pitten. „Ab Mai haben die offen“ weiß Gerti noch und man findet hin, wenn man „einfach der Nase nach“ geht. So intensiv würden die tausenden Rosen duften. 500 Rosensorten sind es im Duftrosengarten von Kirchschlag und immerhin 100 im kleinen barocken Pfarrgarten von Pitten. „Es sollen fast 2000 Rosenstöcke sein, ich hab sie nie gezählt“, lacht Gerti „Ich hab einfach nur die herrlichen Farben genossen und war überwältigt von den unglaublich vielen verschiedenen Duftnoten.“ Noch Tage danach hätte sie den Duft in der Nase gehabt.
Liebenswerte Gemäuer
Ein Ausflug, den Franz und Gerti gerne und immer wieder machen ist zur Burg Seebenstein. Die Anlage besteht aus zwei Bereichen, der alte Teil stammt aus dem zwölften, der schloßähnliche neuere Teil entstand im siebzehnten Jahrhundert. Die malerische Anlage mit den dicken Mauern fasziniert Besucher bis heute. „Wir vergessen gerne, wie hart das Leben damals war und dass die hübschen Burgfräulein eigentlich ständig gefroren haben!“, lacht Gerti. Wir stellen uns lieber die edlen Ritter vor, die mit heissem Herzen ihrer Herzdame gehuldigt haben. So ging es wohl auch Hofrat Anton David Steiger, der 1790 zu Seebenstein die Wildensteiner Ritterschaft zur Blauen Erde gründete und damit das Rittertum des Mittelalters im Sinne der Romantik wieder aufleben ließ. Als Hainz am Stein mit dem Beinamen der Wilde, huldigte er mit einer Handvoll Mitstreiter den alten Idealen, seiner Ritterschaft gehörten hohe Würdenträger der damaligen Zeit an. Im 19. Jahrhundert erwarb die Familie Liechtenstein die Burg und gestaltete sie im damals üblichen romantisierenden Stil um. Heute sind Teile davon im Rahmen einer Führung zu besichtigen.
„Es ist so schön dort und wenn man gemeinsam was Schönes sieht oder erlebt, ist das einfach romantisch!“, schwärmt Gerti.
Wir gratulieren jedenfalls zum diamantenen Jubiläum und wünschen unseren „Seniors“ noch viele romantische Jahre.
Romantik verschenken
Wenn Sie es auf ähnlich viele Jahre bringen möchten, dann versuchen Sie es doch auch einmal mit ein bisschen Romantik! Schenken Sie Ihrer oder Ihrem Liebsten einen Gutschein für ein gemütliches Wochenende beim Fally und entdecken Sie von unserem Haus weg die romantische Bucklige Welt! Wir freuen uns auf Sie!
Auf einen Blick
Marterlweg Ödenkirchen: einfache Spazierrunde vom Landgasthof Fally weg und dorthin zurück
Romantikfaktor: mittel
Leit’nweg Scheiblingkirchen: einfacher Wanderweg durch malerische Landschaft mit Kunstmeile / 14km – 19 min mit dem Auto /www.freets.at
Romantikfaktor: mittel
Burg Seebenstein: Romantische Burganlage / 18,5km vom Fally – 22 min mit dem Auto /www.seebenstein.gv.at
Romantikfaktor: hoch
Burgruine Türkensturz: Aussichtspunkt, Naturpark /15km vom Fally – 20 min mit dem Auto / www.wieneralpen.at
Romantikfaktor: hoch
Duftrosengarten Kirchschlag: Schaugarten mit 500 Rosenarten / 35,2km vom Fally – 38 min mit dem Auto / www.kirchschlag-bw.gv.at
Romantikfaktor: sehr hoch
Rosengarten Pfarrhof Pitten: historischer Pfarrgarten, 100 Rosenarten / 22km vom Fally – 27 min mit dem Auto / www.rosengarten-pitten.at
Romantikfaktor: sehr hoch
20-Schilling-Blick Semmering: Aussichtspunkt / 23,7 km vom Fally – 33 min mit dem Auto /www.wieneralpen.at
Romantikfaktor: mittel